... Zwischen 1992 und 1993 entwickelte sie kontinuierlich ihre eigene Technik, eine einzigartige Kombination aus Zeichnen, Malen und Bildhauern. Marion Kilianowitsch spricht selbst von „Schweißspuren auf Stahl“. Eigentlich sind es mit dem Schweißkolben „gezeichnete“ und mit Acrylfarben gemalte Formen, über die sie oftmals Textauszüge schweben lässt. Die in die glatte Metalloberfläche eingebrannten Linien erinnern zwar an Vernarbungen, bilden jedoch in ihrer Zartheit einen poetischen Kontrast zur Härte des Metalls.
In Marion Kilianowitschs Werken spielt die Kommunikation in all ihrem Facettenreichtum eine grundlegende Rolle. Sie will Zwischenmenschliches aufspüren, den Kleinigkeiten nachgehen, achtsamer werden, ins Detail gehen. Es geht um Spannungen und Sympathien, um Sinn- und Formverwandtschaften. Das Buch, das zum Blättern anregt, der Stuhl, der zum Verweilen einladet, das Kleid, das wie eine zweite Haut im Wind weht, das Wasser, das fließt. Am meisten interessiert sie dieser ständige Lernprozess, dieses „wie man ein Leben lang weiter wächst“.
Verena Traeger „Schweißspuren auf Stahl“ – zu Gast im Atelier von Marion Kilianowitsch (Auszug)
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